Bisphenol A: Dermale Absorption gefährlicher?
Im Alltag lässt sich der Kontakt mit kritischen Stoffen kaum vermeiden. So können auch beim Einkaufen schädliche Substanzen in unseren Körper gelangen. Wie? Zum Beispiel durch den Kontakt mit Quittungen und Kassenbons. Neueste Studien deuten darauf hin, dass Bisphenol A, welches durch die Haut aufgenommen wird, sogar langsamer vom Körper abgebaut wird.
Täglicher Kontakt unvermeidbar
Als sog. endokrine Disruptoren werden hormonaktive Substanzen bezeichnet, die Veränderungen im Hormonsystem von Menschen und Tieren bewirken können. U. a. können sie die Prostata vergrößern, Störungen im Zucker- und Fettstoffwechsel auslösen sowie die Spermienqualität beeinträchtigen und sogar zu Unfruchtbarkeit führen. Im Alltag ist der Umgang mit diesen Stoffen jedoch nahezu unvermeidbar: Sie stecken in Verpackungen, Kosmetikartikeln, Lebensmitteln und vielen weiteren Gegenständen des täglichen Gebrauchs.
Die Quittung kommt später…
Bisphenol A ist ein endokriner Disruptor, der häufig in menschlichen Biofluiden nachgewiesen wird. Er gelangt auch durch dermale Absorption in den menschlichen Organismus. Bereits vor einiger Zeit haben Untersuchungen ergeben, dass Kassiererinnen in Supermärkten eine deutlich erhöhte Belastung mit Bisphenol A aufweisen.
Um die Pharmakokinetik nach der Exposition der Haut zu untersuchen, führten Forscher der Universität Alberta und der Universität Stockholm ein Experiment mit sechs Testpersonen durch. Zuerst mussten diese über eine Dauer von fünf Minuten eine Schein-Quittung in den Händen halten, auf der sich eine entsprechende Konzentration von Bisphenol A befand. Dabei wurden sohl freie als auch konjugierte Formen von isotopisch markiertem BPA im Urin und Blut der Probanden nach der dosierten dermalen, aber auch oralen Aufnahme untersucht.
Durch die Haut
Die Forscher fanden heraus, dass es einen Unterschied bei beiden Aufnahmeformen gab: Insgesamt waren die internen BPA-Konzentrationen nach der dermalen Exposition sowohl durch einen langsameren Anstieg als auch durch eine langsamere Abnahme gekennzeichnet, bei der auch Restkonzentrationen nach über einer Woche noch nachweisbar waren. Darüber hinaus war auch der Anteil an freiem BPA sowohl im Blut als auch im Urin nach der dermalen Exposition höher als bei der oralen.
Text: medicalpress.de
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